Einen sehr interessanten Nachmittag erlebten die Waldbesitzer der WBV Landshut beim Besuch der Holzbaufirma Bergmüller in Bayerbach. Wie der WBV- Vorsitzende Ludwig Huber eingangs ausführte, wollen die Holzlieferanten wissen, was mit dem Holz aus ihren Wäldern in einem modernen Holzbaubetrieb alles hergestellt werden kann. Dazu standen der Firmenchef Michael Bergmüller und Stefan Huber beim anschließenden Rundgang Rede und Antwort. Das Leistungsspektrum der Firma reicht von einfachen Zimmererarbeiten bis zum schlüsselfertigen Bau von Wohn- und Geschäftshäusern und landwirtschaftlichen Bauten. Ein eigenes Team erstellt die dazu notwendigen Planungen. Auf Wunsch kann auch das eigene Holz verarbeitet werden, so Bergmüller. Die erste Station des Rundgangs war die Abbundhalle. Dort ist ein computergesteuertes Bearbeitungszentrum installiert, welches das fertig gehobelte Bauholz der verschiedenen Dimensionen ablängt, Aussparungen fräst oder Bohrungen vornimmt. Die Werkzeuge sind in allen Ebenen stufenlos verstellbar. Die Genauigkeit der Arbeitsschritte liegt im zehntel Millimeterbereich. Selbstverständlich beherrscht die Abbundanlage alte Holzverbindungen, wie den sogenannten Schwalbenschanz, eine konische, metallfreie Verbindung von Holzteilen. Die anfallenden Fräs- und Sägespäne werden gesammelt und der Hackschnitzelheizung zugeführt, ebenso die Balken-Reststücke, nachdem sie gehackt wurden. Die Holzheizung versorgt den ganzen Betrieb mit Wärme.
In der 1600 qm großen Montagehalle werden die genau beschrifteten Bauteile zu Dach- und Wandelementen zusammengefügt, so wie dies in den Detailplänen vorgegeben ist. Für ein Einzelhaus in Ständerbauweise sind dazu 1500 – 2000 Balkenteile notwendig. Große Montagetische und ein Hallenkran erleichtern diese Arbeiten. Stefan Huber führte dazu aus, dass die Größe der Elemente nur durch die Transportfähigkeit auf der Straße und dem Baustellenkran begrenzt wird. Es wird versucht möglichst viele Arbeiten in der Halle zu erledigen. So werden z.B. die Außenwände komplett mit Fenstern, Rollos, Fensterblech und Außenfassade montiert. Dadurch ist es möglich die Bauzeiten auf der Baustelle zu minimieren. Bei einem Einzelhaus wird so pro Tag ein Stockwerk fertig errichtet. In der abschließenden Diskussion waren sich Besucher und Gastgeber einig, dass der Holzbau gut ist für das Klima: Drinnen und Draußen! Mit einer Holzbauquote von 20 % in Bayern besteht noch viel Luft nach oben.
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