Die heurige Lehrfahrt der WBV Landshut ging nach Diedorf bei Augsburg. Am Vormittag führte Siegfried Knittel, Revierförster der Stadt Augsburg, die Busgruppe durch den Exotenwald, die wohl interessanteste Abteilung im  7000 Hektar großen Stadtwald. Auf eingezäunten acht Hektar sind rund 50 fremdländische Baumarten zu finden, welche seit 1880 hier gepflanzt wurden. Die höchsten Douglasien messen knapp 60 Meter und die größte Küstentanne hat einen Stammdurchmesser von 1,65 m in Brusthöhe und einen geschätzten Holzvorrat von 40 Festmetern. Die Landshuter Waldbesitzer kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus, als der Förster diese imposanten Baumriesen vorstellte. Beide Baumarten kommen mit der zunehmenden Erwärmung gut zurecht, meinte Förster Knittel. Bei den Laubhölzer empfahl er die Roteiche, die Flatterulme und verschiedene Ahornarten. Exoten wie die japanische Großblattmagnolie oder die Flügelnuss sind waldbaulich nicht interessant, sie gehören in Parks. Zur orientalische Fichte erläuterte Knittel, dass sie als Zwischenwirt für die Tannentrieblaus nichts im Wald zu suchen hat. Die Hemlocktanne hat gutes Holz, die Nadelstreu zersetzt sich jedoch kaum.

Nach der Mittagspause  besichtigten die Landshuter das Schmuttertal-Gymnasium, ebenfalls in Diedorf.  Die Schule für ca. 950 Schüler wurde größtenteils in Holzbauweise 2015 fertiggestellt. Bauträger ist der Landkreis Augsburg. Der Schulleiter Günter Manhardt, Frau Lautenbacher-Dammer und Herr Bauer vom Landratsamt führten durch das Gebäude und erläuterten die Besonderheiten. Die Architekten Florian Nagler und Hermann Kaufmann entwarfen das innovative Gebäude als Plusenergiehaus in Holzskelettbauweise. Die flach geneigten Satteldächer sind mit PV-Anlagen bestückt. Groß dimensionierte Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung sorgen für ein ausgezeichnetes Raumklima. Nur an sehr kalten Tagen muss die Pelletheizung anspringen.  Insgesamt wurden 3900 m3  Holz verbaut. Die Baukosten betrugen 44 Mio. Euro für 16.000 qm Bruttogeschoßfläche. Der Holzbau überträgt das Wohlfühlklima und die angenehme Akustik  auf Schüler und Lehrkräfte, was ein entspanntes Lernen fördert. In den 8 Betriebsjahren kam es zu keinen Vandalismus-Schäden. Durch diese positiven Erfahrungen und die niedrigen Betriebs- und Unterhaltskosten bestärkt, baut der Landkreis Augsburg derzeit ein weiteres Holz-Gymnasium in Gersthofen. Um ein ähnliches Projekt im Landkreis Landshut anzuschieben, hat sich die WBV dazu entschlossen, die Landräte und den Kreistag zu einer Fahrt nach Diedorf einzuladen.